historical landscape, geoinformatics, archaeological topography, landscape characterisation, algorithm-based analysis in archaeology
Spaces and shapes. Possibilities of the research of historical landscapes with LiDAR and ALS surveys Károly Belényesy ![]()
Zusammenfassung:Im Zusammenhang mit der Erforschung mittelalterlicher Regionen kann heute bei weitem nicht mehr nur von jenen Phänomenen gesprochen werden, die über einen ausschließlich landschaftsbildlichen Charakter verfügen, sondern auch über die zusammenhängenden Netzwerke dieser Phänomene, ein System, das wir im Sinne einer Paraphrase des Ökosystems mit Recht als eine Art Anthroposystem bezeichnen dürfen. Hier muss erwähnt werden, dass die forschungsbegleitenden und traditionell auf visueller Beobachtung basierenden Vermessungs- und Datensammlungsmethoden in technischer Hinsicht in ein neues Zeitalter getreten sind. Die Überreste anthropogener Einwirkungen und siedlungsgeschichtlicher Netzwerke konnten und können gerade aufgrund dieser technologischen Neuheiten entdeckt, erläutert und damit interpretiert werden. Trotz Algorithmen, Punktwolken und 3D-Modellen ist jedoch der Gegenstand der Forschung weiterhin unverändert. Die Nutzung von LiDAR, oder mit anderem Namen ASL-Technologie könnte die Aufdeckung der historischen Ebenen menschlicher Intervention in der Landschaft und damit das Verständnis der Wechselwirkung zwischen dem Menschen und seiner natürlichen Umgebung zu neuen Höhen verhelfen. |
Veleg, a medieval village in the Csókakő castle domain (Fejér County, Hungary) Zsófia Bocsi – Bianka Gina Kovács – Gábor Mesterházy – Máté Stibrányi – Csilla Zatykó – Gyöngyi Kovács ![]()
Zusammenfassung:Im Rahmen eines 2022 gestarteten Forschungsprojekts werden die im 13. Jahrhundert errichtete Burg Csókakő und die Siedlungen der Burgherrschaft (Burgkomitat Fejér, Ungarn) einer historischen und archäologischen Forschungsanalyse unterzogen. Während dieser Arbeit haben wir die zerstörten und positionell noch nicht bestimmten Siedlungen der Burgherrschaft mit extensiver Feldbegehungen identifiziert, weitere großangelegte Prospektionen wurden unternommen. Wir haben die noch vorhandenen Elemente der Landschaftsnutzung, wie z. B. die Lage der in den schriftlichen Quellen erwähnten Fischteiche und Mühlen im Gelände festgelegt, und uns mithilfe von zerstörungsfreien Untersuchungen die möglichst vollständige Vermessung der Überreste des zerstörten gebauten Vermächtnisses (Kirchen etc.) zum Ziel gesetzt. Die vorliegende Studie erläutert die komplexe Untersuchung, bzw. die Ergebnisse besagter Untersuchung, die sich auf eine der kleineren Siedlungen der Burgherrschaft und deren mittelalterliche Standortbedingungen konzentriert. |
Landscape, settlements, and environment around Tata Castle in the Middle Ages Bianka Gina Kovács – Máté Róbert Merkl – Richárd Schmidtmayer – Katalin Julianna Szilvási – Ferenc Gyulai ![]()
Zusammenfassung:In unserer Studie untersuchen wir am Beispiel der Umgebung der Burg von Tata, was für Veränderungen der Bau einer Burg hinsichtlich des Umlands mit sich bringt. Tata und die Umgebung der Siedlung erstreckten sich in unmittelbarer Nähe Béla: der Landesmitte (Medium Regni), entlang wichtiger Routen, was die Entwicklung der Siedlung ausschlaggebend beeinflusste. Abgesehen von den Dörfern, die uns aus den Quellen bekannt sind, existierten in der Árpádenzeit (11.–13. Jahrhundert) für kürzere und längere Zeiträume auch zahlreiche kleinere Siedlungen im Grenzgebiet. Eine deutliche Entwicklungsdynamik können wir ab dem 14. Jahrhundert feststellen, der teils auch damit zu erklären werden dürfte, dass die Region zu jener Zeit in königliche Obhut genommen wurde. Andererseits spielten sich hier, aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen und der landwirtschaftlichen Neuerungen ähnliche Vorgänge ab, wie in den übrigen Regionen des Landes: die Anzahl der Dörfer schrumpfte und ihre Lagen verfestigten sich. Unter diesen Umständen wurde am Anfang des 15. Jahrhunderts die königliche Burg erbaut, die für das Umland wiederum zahlreiche Veränderungen mit sich brachte, unter anderem die Schaffung des Sees neben der Burg, der bis heute die Umgebung maßgeblich beeinflusst. Unsere Studie untersucht ebendiese Prozesse, ergänzt mit der Analyse des vorliegenden archäologischen und archäobotanischen Fundmaterials. |
Pest County and Dabas district in the Middle Ages a multidisciplinary and geospatial investigation into the problem of settlement desertion in Central Hungary László Ferenczi – Tibor Ákos Rácz ![]()
Zusammenfassung:Die Studie befasst sich mit der Bewertung historisch-topographischer und archäologischer Daten auf GIS-Basis, mit besonderem Fokus auf der Verwaltungsregion Dabas im Komitat Pest. Die historisch-topographischen Datenbanken ermöglichen eine besonders detaillierte Rekonstruktion des Siedlungsnetzwerks ab der Árpádenzeit einerseits, und einen langfristigen, diachronen Vergleich hinsichtlich der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Epoche andererseits. Den historischen Kontext beleuchten wir anhand der archäologisch-topographischen Daten, die uns aus diversen Quellen (systematische Feldstudien, archäologische Ausgrabungen in Verbindung mit Immobilienanlagen, bzw. Forschungsarbeiten mit der Anwendung von Metalldetektoren) zur Verfügung stehen. Der erste Teil der Arbeit konzentriert sich auf den Vergleich der Daten, die uns aus verschiedenen historisch-topographischen Namensregistern des Komitats Pest (genauer gesagt des östlich der Donau liegenden Bereichs des Komitats) vorliegen, bzw. auf eine umfassende Bewertung der Siedlungshierarchie und der Entvölkerung von Siedlungen basierend auf GIS-Analysen. Im zweiten Teil der Arbeit erörtern wir am Beispiel der Verwaltungsregion Dabas die lokale Dynamik der Siedlungen anhand der aktuell vorliegenden, archäologisch-topographischen Forschungsarbeiten und des reichhaltigen archäologischen Fundmaterials, das im Rahmen von Feldbegehungen, bzw. systematischen Untersuchungen mit Metalldetektoren zutage gefördert wurde. Im Einklang mit der Tradition der archäologisch-topographischen Fachliteratur Ungarns, konzentrieren wir uns auf eine moderne Verwaltungseinheit als Subjekt unserer Forschung, die in diesem Fall der Kreis Dabas ist. Ergänzend zu den oben beschriebenen Untersuchungen, stützen wir uns auch auf die Untersuchung der uns aus mittelalterlichen Urkunden zur Verfügung stehenden topographischen Daten (mit besonderem Fokus auf den Grenzbezirken, bzw. den Straßen- und Siedlungsnetzwerken) und deren umweltbedingten Zusammenhängen. Auf Grundlage verschiedenster (historisch-topographischer, kartographischer, umweltbedingter und archäologischer) Daten und der GIS-basierten Analyse besagter Daten behandeln wir die Frage des Siedlungsverfalls und der Siedlungshierarchie im Mittelalter mithilfe eines interdisziplinären und ebenenübergreifenden (Mikroregion und Komitat) Ansatzes, bzw. analysieren das Phänomen der Streusiedlungen und Siedlungsentvölkerung in komplexer und langfristiger Hinsicht. |
On both sides of the border: defense and cooperation. Archaeological research of the Árpád Age borders of the Kingdom of Hungary Péter Langó – Miklós Takács ![]()
Zusammenfassung:Es ist offenkundig, dass Grenzen in Mitteleuropa (selbst im Mittelalter) verschiedene und teilweise widersprüchliche Rollen spielten. Eine davon – und die auf den ersten Blick vielleicht offensichtlichste – war die strategisch-militärische Rolle. Mittelalterliche Herrscher strebten in der Regel nicht nach einem friedlichen Miteinander mit ihren Nachbarn, sondern danach, das Territorium ihrer Länder zu vergrößern. Diese Einstellung war zu jener Zeit weit verbreitet, teilweise auch deshalb, weil sie durch die Notwendigkeit angeheizt wurde, die militärischen Gefolgschaften um ihre Herrscher kontinuierlich zu versorgen. Im Gegensatz zur militärischen Rolle gibt es jedoch bereits im Frühmittelalter Hinweise auf grenzüberschreitende Beziehungen, insbesondere im Fernhandel. Schriftliche Quellen und archäologische Artefakte legen nahe, dass die Grenzen des mittelalterlichen Königreichs Ungarns der Árpádenzeit nicht nur die Landschaft teilten, sondern auch wichtige geographische Regionen miteinander verbanden. Die vorliegende Studie präsentiert eine Analyse beider Aspekte der Grenze des ungarischen Königreichs der Árpádenzeit (11.–13. Jahrhundert). |