Pest County and Dabas district in the Middle Ages a multidisciplinary and geospatial investigation into the problem of settlement desertion in Central Hungary

László Ferenczi – Tibor Ákos Rácz

Antaeus 39 2023 cimlap small
    • Antaeus 39 (2023) 187–225
    • DOI: https://doi.org/10.62149/Antaeus.39.2023_05
    • Keywords:

      geospatial analysis, archaeological topography, settlement hierarchy and desertion, metal detector surveys, Árpád Age, Early Medieval and Late Medieval Period, Pest County, Hungary

Zusammenfassung:

Die Studie befasst sich mit der Bewertung historisch-topographischer und archäologischer Daten auf GIS-Basis, mit besonderem Fokus auf der Verwaltungsregion Dabas im Komitat Pest. Die historisch-topographischen Datenbanken ermöglichen eine besonders detaillierte Rekonstruktion des Siedlungsnetzwerks ab der Árpádenzeit einerseits, und einen langfristigen, diachronen Vergleich hinsichtlich der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Epoche andererseits. Den historischen Kontext beleuchten wir anhand der archäologisch-topographischen Daten, die uns aus diversen Quellen (systematische Feldstudien, archäologische Ausgrabungen in Verbindung mit Immobilienanlagen, bzw. Forschungsarbeiten mit der Anwendung von Metalldetektoren) zur Verfügung stehen. Der erste Teil der Arbeit konzentriert sich auf den Vergleich der Daten, die uns aus verschiedenen historisch-topographischen Namensregistern des Komitats Pest (genauer gesagt des östlich der Donau liegenden Bereichs des Komitats) vorliegen, bzw. auf eine umfassende Bewertung der Siedlungshierarchie und der Entvölkerung von Siedlungen basierend auf GIS-Analysen. Im zweiten Teil der Arbeit erörtern wir am Beispiel der Verwaltungsregion Dabas die lokale Dynamik der Siedlungen anhand der aktuell vorliegenden, archäologisch-topographischen Forschungsarbeiten und des reichhaltigen archäologischen Fundmaterials, das im Rahmen von Feldbegehungen, bzw. systematischen Untersuchungen mit Metalldetektoren zutage gefördert wurde. Im Einklang mit der Tradition der archäologisch-topographischen Fachliteratur Ungarns, konzentrieren wir uns auf eine moderne Verwaltungseinheit als Subjekt unserer Forschung, die in diesem Fall der Kreis Dabas ist. Ergänzend zu den oben beschriebenen Untersuchungen, stützen wir uns auch auf die Untersuchung der uns aus mittelalterlichen Urkunden zur Verfügung stehenden topographischen Daten (mit besonderem Fokus auf den Grenzbezirken, bzw. den Straßen- und Siedlungsnetzwerken) und deren umweltbedingten Zusammenhängen. Auf Grundlage verschiedenster (historisch-topographischer, kartographischer, umweltbedingter und archäologischer) Daten und der GIS-basierten Analyse besagter Daten behandeln wir die Frage des Siedlungsverfalls und der Siedlungshierarchie im Mittelalter mithilfe eines interdisziplinären und ebenenübergreifenden (Mikroregion und Komitat) Ansatzes, bzw. analysieren das Phänomen der Streusiedlungen und Siedlungsentvölkerung in komplexer und langfristiger Hinsicht.