On both sides of the border: defense and cooperation. Archaeological research of the Árpád Age borders of the Kingdom of Hungary

Péter Langó – Miklós Takács

Antaeus 39 2023 cimlap small
Zusammenfassung:

Es ist offenkundig, dass Grenzen in Mitteleuropa (selbst im Mittelalter) verschiedene und teilweise widersprüchliche Rollen spielten. Eine davon – und die auf den ersten Blick vielleicht offensichtlichste – war die strategisch-militärische Rolle. Mittelalterliche Herrscher strebten in der Regel nicht nach einem friedlichen Miteinander mit ihren Nachbarn, sondern danach, das Territorium ihrer Länder zu vergrößern. Diese Einstellung war zu jener Zeit weit verbreitet, teilweise auch deshalb, weil sie durch die Notwendigkeit angeheizt wurde, die militärischen Gefolgschaften um ihre Herrscher kontinuierlich zu versorgen. Im Gegensatz zur militärischen Rolle gibt es jedoch bereits im Frühmittelalter Hinweise auf grenzüberschreitende Beziehungen, insbesondere im Fernhandel. Schriftliche Quellen und archäologische Artefakte legen nahe, dass die Grenzen des mittelalterlichen Königreichs Ungarns der Árpádenzeit nicht nur die Landschaft teilten, sondern auch wichtige geographische Regionen miteinander verbanden. Die vorliegende Studie präsentiert eine Analyse beider Aspekte der Grenze des ungarischen Königreichs der Árpádenzeit (11.–13. Jahrhundert).