Fish consumption in the archiepiscopal residence of Esztergom in the context of fishing, aquaculture and cuisine László Bartosiewicz
ZusammenfassungDer Fischverzehr spielte in der mittelalterlichen Ernährung eine besonders wichtige Rolle. Daher befassten wir uns im Rahmen der Auswertung jener Küchenabfälle, die aus der Residenz des Erzbischofs zu Esztergom stammten, verstärkt mit der gründlichen Analyse von Fischüberresten. Unser Ziel war es, die Artenzusammensetzung der in der Residenz verzehrten Fische zu bestimmen und ihre Körperlänge zu schätzen. Besondere Stärke der Forschungsarbeit ist, dass das komplette Material mithilfe der Schlämmanalyse aufgedeckt wurde. Dieser Methode ist es zu verdanken, dass wir nun zum ersten Mal in der Geschichte der ungarischen mittelalterlichen Archäologie ein differenziertes Bild über die Nutzung von Fischen erstellen konnten. Im Fundmaterial des 14. und 15. Jahrhunderts fällt die Zunahme des Anteils kleiner Karpfenfische auf, was auf einen Ursprung aus Teichwirtschaften hinweisen könnte. Auch das Vorkommen meist kleiner (junger) Hechte entspricht diesem Umstand. Der Anteil von Hausenüberresten im Fundmaterial ist auffälligerweise unbedeutend, obwohl mehrere Aufzeichnungen auf Hausenfang auf dem Gebiet des Erzbischofssitzes hinweisen. Ein Vergleich der sehr sorgfältig freigelegten Fischüberreste und der schriftlichen Quellen wird uns bei der differenzierten Auslegung dieser Phänomene behilflich sein. |