Late medieval ceramics with stamped decoration in Central Transdanubia

Bianka Gina Kovács

Antaeus 38 2022 cimlap small
Zusammenfassung

Die mitteltransdanubischen, auf der Schulter mit Rundstempeln verzierten Töpfe aus dem Zentralgebiet des einstigen Ungarischen Königreiches gehörten in erster Linie zu den charakteristischen Produkten jener Töpferei, die im Spätmittelalter gelbliche Keramik herstellten. In der Region des Vértes-Gebirges ist auf jeden Fall mit ihrer Produktion zu rechnen, allerdings könnten sie auch in der Umgebung von Buda hergestellt worden sein. Anhand der bisherigen Daten sind sie um Buda seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts und im Vértes-Gebirge seit der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts belegbar. Ihre Produktion kann bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts nachgewiesen werden. Anhand der Stempelmuster sind Kontakte zwischen mehreren Fundorten belegen zu können. Auf dem Untersuchungsgebiet kommen Exemplare aus rotgebranntem Ton in weitaus geringerer Zahl zum Vorschein, bei denen es sich womöglich um die minderwertigeren Nachahmungen der gelben Stücke handelt. Das stempelverzierte Tafelgeschirr wurde allerdings auf einem weitaus größeren Gebiet produziert: Die Budaer Zierkeramik und ihre Nachahmungen waren in Nordost-Transdanubien, während die roten Exemplare in der Region Nordwest-Transdanubiens verbreitetet, ihre Herstellungsorte sind ebenfalls auf diesem Territorium zu suchen. Darüber hinaus geht man bei den wenigen grauen Stücken von österreichischem Ursprung aus.